1996 Leipziger Ostermesse Jubilate 6. bis 14. April
“Vill volck unnd außenländischer koufflewt”
Die neue Messe zog vor die Tore der Stadt, der alte Markt blieb vorm Rathaus. Ca. 85 Stände der Handwerker und Hökerer auf dem Marktplatz und dem
Salzgäßchen.
Das Kulturbudget war phänomenal und wurde nimmer mehr erreicht: Geschätzte Besucher gut 250.000
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Corvus Corax (9 Tage)
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Ungelichen
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Arcwan Ascalamus
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Skas Wremija
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In Extremo (zu dritt)
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Luftgaukler-Seiltanz
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Flammfried
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Narr Wandelbar
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Narr Hajo Dreyfuß
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Gaukler Frankman
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Fakir-Duo Rafftan
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Fogelvrei & Schlamü
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Marok Futhark
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Senn Pusterbalk
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Lutzelot Dr. Dr. Dr Th. B.
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Abraxa
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Walpurga
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Harpa Mystica
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Petronius Paternoster
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Dreyerlei (Marktweiber)
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Dippolds Erben
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1997 Das Jahr der Veste 29.3. bis 6.4. 1997
500 Jahre Reichsmessprivileg Darstellung der Zeit des ersten großen Messeprivilegs durch König Maximilian I. (Worms 1497 Juli 20)
Die Verleihung des Messeprivilegs durch Kaiser
Maximilian I. im Jahre 1497 und 1507 begründete Leipzigs Bedeutung als Messestadt. Die Erhebung der Jahrmärkte zu Reichsmessen und Stapelort war verbunden mit dem Vorzug, daß allen im Umkreis von 15 deutschen Meilen
befindlichen Handelsplätzen untersagt wurde, ebenfalls Messen abzuhalten. Die Stadt begann unter ihrem guten, vom Münzrecht veredelten Stern weiter zu wachsen. Viele der Handelsreisenden waren in Leipzig ansässig
geworden und hatten ihre provisorischen Buden in feste Kaufkammern umgewandelt. Nach und nach entstanden Kaufmannsläden und erste Kaufmannshäuser. Die "Sonnenkramer" allerdings mußten ihre Ware unter freiem
Himmel feilbieten und bezeichneten die in jeder Hinsicht besser gestellten Kaufleute als "Lagerherren". Denn allein diese besaßen das Recht, Großhandel zu betreiben. Die Renaissance-Bauten aus dem 16.
Jahrhundert, das heutige Alte Rathaus und die Alte Waage, lassen deutlich die frühere Wohlhabenheit der Stadt erkennen.
Wiederum ein beeindruckendes Kulturangebot, nur diesmal keine staatlichen Budgets, sondern Eintrittskonzept in der neuen Holzburg. Das ging voll in die Hose, da der Bürger nicht bereit war
für Kultur Geld zu bezahlen, wer hätte das Gedacht? (Noch heute heute erzählt man sich: “da hamm die äh Zaun geschdelld und wolldn Gäld”.)
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Corvus Corax (Tanzwut)
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Wünnespiel
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In Extremo (Rockdebüt)
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Donnertrummel
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Cradem ex dej
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Senn Pusterbalk
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Sedamogh
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Faleyla
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Schmierenkomödianten
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Gaukler Frankman
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Fakir-Duo Rafftan
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Nibrennbar
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Marok Futhark
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Lutzelot Dr. Dr. Dr Th. B.
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Fogelvrei & Schlamü
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Ioculatores (Konzert)
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Walpurga
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Harpa Mystica
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Petronius Paternoster
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Dreyerlei (Marktweiber)
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Holzwurm
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Am Rande des Bankrotts mit geborgtem Geld von Onkel und Schwiegermuttern konnten wir uns bis in den Oktober retten und in Hamburg das wieder einnehmen, was man uns in Leipzig nicht
gewährte.
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Die romantischen Ostermessen der Jahre 1998- 2000
Die jahrhundertelange Tradition der Warenmessen auf dem Marktplatz bis zum Übergang zur Mustermesse mit dem Rückzug in die Messehäuser im Ausgang
des vorigen Jahrhunderts, war eine Messe der Marktschreier, Curiositäten, Neuheiten und des allgemeinen Amüsement’s. Im Freien zurück blieben die
merkwürdigen Marktleute, Handwerker, Krämer und Schausteller, die es verstanden, das geneigte Publikum auf’s Trefflichste zu kurzweilen.
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Das Schwedenjahr 2001
Ostermesse vom 11.04. bis 16.04.01
Nach den letztjährigen Ostermessen der Romantik, nun wieder ein Zeitsprung zurück zum Ende des Dreißigjährigen Krieges, als Leipzig unter schwedischer Administration stand.
Während der langen Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde die Reichsmessestadt Leipzig mehrfach
okkupiert. Die Messen wurden mehr oder weniger spartanisch gehalten. Vielen der Kauffahrer war es in diesen Zeiten zu unsicher über die Straßen des Reiches zu reisen. Um bei Belagerungen der Stadt,
dem Volke Brandschatzung und Plünderung zu ersparen, hatte der Magistrat mehrfach kapituliert. Vor allem die Schweden unter Gustav Adolf II. haben Ihre Spuren in Leipzig hinterlassen. Nach der ersten
siegreichen Schlacht bei Breitenfeld zogen sie vorerst, als Verbündete Sachsens, an der Stadt in Richtung Süden vorbei. Einige Jahre normalisierte sich das Leben trotz großer Bürde für Leipzig, da
Reparationen zu leisten waren. Der Unterhalt der kriegerischen Heere verknappte jedoch die Lebensmittel und die Pest raffte viele Leipziger dahin. Im Jahre 1642 zogen die Schweden, nunmehr
als Feinde, in Leipzig ein. In Sachsen endete 1645 mit dem Waffenstillstand von Kötschenbroda der Krieg. Die Schweden verließen die Stadt aber erst zwei Jahre nach dem Westfälischen Frieden von
1648 im Sommer des Jahres 1650. Überall im Sachsenlande feierte man Friedensfeste, auf daß: “...die langwierige und schändliche Kriegsunruhe ein Ende haben sollte/...”.
Deshalb hatten sich in diesem Jahr historische schwedische Stände und Buden angesagt, um
zusammen mit denen der deutschen Handwerker und Hökerer auf dem Markte ihre Waren nach guter Sitte und altem Brauch zum Kaufe feilzubieten, ganz in der Art des 17. Jahrhunderts. Als Besonderheit
zur diesjährigen Ostermesse möchte sich die Ostseeinsel Gotland mit einer Präsentation vorstellen. Deutsche Kaufleute waren es, die im 12. Jahrhundert im Schutz der wehrhaften Stadt Visby
Handelsniederlassungen auf Gotland einrichteten, um von dort aus den baltischen Raum mit ihren Waren zu bereisen.
Sonderkonzert “Die Leipziger Folksessionband”
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Die Blütezeit des Leipziger Marktplatzes Das Renaissance-Mess’-Spektakel Jahre 2002 bis 2004
Zu dieser Zeit weilten die Herren Melanchthon und Luther des öfteren in der Stadt und waren
vom weltmännischen Getriebe der Metropole durchaus beeindruckt und schätzen die vielen fremden Kaufleute zu den Messen. Nach dem Tode Herzog Georgs des Bärtigen einem
Verfechter des römischen Glaubens und Gegner des Protestantismus, hielt die Reformation Einzug (1539) in Leipzig. Nun konnten die Leipziger Buchdrucker, nach Abschaffung des
Druckverbotes von 1521, die Aufsätze und Schriften der Lutheraner publizieren und pünktlich zu den Messen anbieten. Je nun, was galt es zu reformieren? Die Kirche, das Reich, das Geld
, den Mensch? Der Glaube war’s. Aber auch die reformierte Kirche blieb dogmatische Machtinstitution und noch viele Köpfe rollten in ihrem Namen auf den Leipziger Marktplatz.
Und so glaubten die meisten Leipziger mehr an die Bedeutung Ihrer Messen und überließen es den Eiferern sich in Disputationen über den Sinn von Sünde und Ablaß zu erhitzen. Wie wir
aus der Geschichte wissen, ging die Glaubensreformation nicht unblutig in die Köpfe der zu läuternden Seelen. Der spätere Dreißigjährige Krieg stürzte ganz Europa in den
Gewissenskonflikt und noch heute führt die Welt Kriege über den wahren Glauben. Die Reformation ist noch nicht vollendet und so sei verkündet - die:
Disputation auf dem Leipziger Marktplatz
Seelenläuterung wider den Umtrieben, Machenschaften und Verwerflichkeiten dieser Messestadt, seiner mehr oder weniger seligen Bürger, Kaufleute und Kramer,
den Ratsherren, Philistern und Klerikern - und natürlich dem Osterhasen.
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